catch and release

Vorab möchte ich sagen das der Köder nach der Location mit Abstand das wichtigste ist. Er ist der einzige Kontaktpunkt den man zum Fisch hat. Rute, Rolle,Rod Pod undsoweiter sind nebensächlich, der Köder fängt den Fisch. Wer an ihm spart spart definitiv am Falschenende.

Die Köderpalette um auf Karpfen zu fischen ist sehr umfangreich. Sie reicht vom Toastbrot über den wohl bekanntesten Köder den einfachen Dosenmais bis hin zum Boilie auf den ich im Folgendem näher eingehen möchte.

Die Erfolgsgeschichte des Boilies begann in den 60er Jahren in England. Dort entwickelte ein Enländer Namens Fred Wilton einen Karpfenköder basierend auf der HNV Theorie(HighNutrient Value was zu deutsch hoher Nährwert bedäutet). In der 80er Jahren drang der Boilie dann auch nach Deutschland vor und revolutionierte das Karpfenangeln.

Sein Vorteil gegenüber allen anderen Ködern ist eigentlich offensichtlich. Mit ihm war es erstmals möglich sehr selektiv zu fischen, das heißt ganz gezielt auf Karpfen ohne befürchten zu müssen , dass ein Rotauge, Brasse usw. sich an seinem Köder zu schaffen macht. Heute werden viele brauchbare Boilies von vielen verschiedenen Herstellern in sämtlichen Geschmacksrichtungen angeboten. Aus Kostengründen rolle ich meine Boilies jedoch in der Regel selber. Ein weiterer Vorteil gegenüber den käuflichen Boilies besteht darin, dass man genau weiß welche Komponenten in dem Mix verarbeitet sind und der Boilie somit ein 100%iges Vertrauen genießt.                                                                                               

Einige fängige Mixe:

60% gemahlenes Forelli (erhältlich in jedem Landhandel), 40% Hartweizengries dies ist ein sehr einfacher und ganz billiger mix. durch einige kleine modifizierungen lässt er sich stark verbessern z.b ein 5% anteil robin red.

Fischmix: 35% fischmehl, 30%Grieß, 10% Milchpulver, 12,5% Sojamehl, 5% Robin Red, 5% Blutplasma, 2,5% Eggalbumin

Birdimix: 20% Vogelaufzuchtfutter (Quiko), 15% Birdfood Yellox, 30% Grieß, 10 Sojamehl, 12,5% Milchpulver, 5% Robin Red, 7,5% Casein

Bei diesen drei Beispielen werde ich es belassen. Im internet findet man an jeder Ecke Anhaltspunkte und vorschlage für einen guten Boiliemix. Man wird schnell feststellen das einge Zutaten immer wieder auftreten. Wichtig ist das man die Funktion und Arbeitsweise der einzelnen Bestandteile kennt und sie dann entsprechend der Vorlieben der Fische in dem Boilie in den richtigen Mengen und gemäß der individuellen Vorstellungen integriert. Es gibt tausende von Möglichkeiten einen guten Boilie herzustellen. Der Phantasie sind da keine Grenzen gesetzt. 

   

Die neuen Wunderkugeln währennd ihrer Produktion

...und beim Trocknen

Grieß: Grieß ist ein Kohlenhydrat donator und dient im Boilie als Binder. Er hält in meinen Mixen einen Anteil zwischen 25-40% in Abhängigkeit von der Dosierung der anderen Bestandteilen und ihren Eigenschaften (Fettgehalt, Struktur)

Fischmehl: 

Da ich noch Schüler bin und kein finanziel allzu großes Budget zur Verfügung habe, füttere ich desweiteren viel mit Partikeln an. Mit ihnen ist es möglich, relativ kostenngünstig eine große Fläche anzufüttern . Der größte Nachteil ist, dass man mit Partikeln immer brassen anfüttert.  Mein Partikelmix besteht in der Regel aus Weizen ,Hartmais, Hanf und Erbsen. Die Zubereitung ist eigentlich nicht weiter kompliziert. Ich lasse den Mix ca.2 Tage in Wasser quellen bis er anfängt leicht säuerlich zu riechen. Das mögen, auch wenns schwer vorstellbar ist, die Karpfen sehr gerne. Um diesen Prozess zu beschleunigen gebe ich noch etwas Zucker hinzu.  Anschließend wird er noch eine halbe Stunde gekocht und fertig....

 Pellets: Pellets gehören mittlerweile fest zum Karpfenangeln dazu. Sie können als Hakenköder oder auch als Beifutter verwendet werden. Nach dem Auflösen bilden sie im Wasser eine Futtersäule, da in ihnen Mehle enthalten sind ,welche nach de Auflösen in richtung der Wasseroberfläche auftreiben. Daraus resultiert eine extreme Lockwirkung, die durch das Freisetzen von einer Vielzahl von Mikropartikel noch versterkt wird. Aufgrund der hohen Lockwirkung eignen sich Partikel unteranderem zum füttern im Winter, da es mit ihnen Möglich ist mit einer geringen Menge Futter eine hohe Lockwirkung zu erziehlen.

Bilder:

 

2,5kg Japaneese Squid Boilies. Einer der wenigen konservierten also gekauften Boilies die ich regelmäßig einsetze.

Partikelmix während des quellens